Die Unterstützte Beschäftigung (UB) bietet Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf eine individuelle und arbeitsplatzbezogene Qualifizierung, mit dem Ziel der Aufnahme eines sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisses.
Entsprechend der individuellen Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten, umfasst die UB alle notwendigen Hilfen bei der Erlangung dieses Ziels. Dazu gehört neben der Suche nach potenziellen Unternehmen auch die Begleitung und Qualifizierung am konkreten Arbeitsplatz.
Das Prinzip heißt: Erst platzieren – dann qualifizieren!
Begleitung und Beratung
Die Unterstützte Beschäftigung umfasst:
- die Feststellung von Kompetenzen und Interessen
- die Suche nach einem passenden Arbeitsplatz
- die berufspraktische Erprobung und Qualifizierung
- den Erwerb von berufspraktischem Wissen
- Aktivitäten zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit
- Unterstützung bei der Verwirklichung von Wünschen und Zielen
- Unterstützung bei der Lösung von Problemen, die die betriebliche Tätigkeit betreffen
Zielgruppe
Die Unterstützte Beschäftigung richtet sich an Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf. Dazu gehören insbesondere
- Menschen mit Lernbehinderung im Grenzbereich zur geistigen Behinderung
- Menschen mit geistiger Behinderung im Grenzbereich zur Lernbehinderung
- Menschen mit psychischen Erkrankungen und/oder Verhaltensauffälligkeiten (nicht im Akutstadium)
- Menschen mit den o.g. Unterstützungsbedarfen in Kombination mit körperlichen Einschränkungen
Es gibt keine festgelegte Altersgrenze für die Teilnahme an Unterstützter Beschäftigung und es ist keine anerkannte Schwerbehinderung oder Gleichstellung notwendig. Die individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse bestimmen die Eignung.
Ablauf
Die Dauer der Unterstützten Beschäftigung hängt von den Bedürfnissen und Fortschritten der Teilnehmenden ab. In der Regel erstreckt sie sich über einen Zeitraum von sechs Monaten bis max. zwei Jahren. Während dieser Zeit werden die Teilnehmenden von einem Qualifizierungstrainer begleitet, um ihre Einarbeitung und Integration in den Arbeitsalltag zu unterstützen.
Die UB setzt sich aus drei Phasen zusammen:
Einstiegsphase
Festlegen von Zielen und eines individuellen Planes zur Umsetzung Feststellen von Fähigkeiten und Interessen Finden eines geeigneten Betriebes
Qualifizierungsphase
Arbeiten und Lernen am Arbeitsplatz Vermittlung und Training von Kompetenzen für das Arbeitsleben
Stabilisierungsphase
Vorbereitung des Übergangs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Während der Teilnahme an der UB können Projekttage außerhalb des regulären Arbeitsplatzes stattfinden. Während dieser Tage haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich auszutauschen und zusätzliche Qualifizierungsangebote zu nutzen Die Inhalte sollen die berufliche und persönliche Entwicklung der Teilnehmenden fördern. Dazu gehören:
- Schlüsselqualifikationen (z.B. Teamarbeit, Zeitmanagement und Konfliktlösung)
- Berufsübergreifende Themen (z.B. Arbeitssicherheit oder Kundenbetreuung)
- Persönliche Weiterentwicklung (Selbstreflexion und Selbstmanagement)
- Soziale Interaktion (Austausch und Kontakt mit anderen Teilnehmenden)
Vorteile und Chancen
Die Unterstützte Beschäftigung bietet mehrere Vorteile für Menschen mit Behinderungen:
- Individuelle Begleitung:
Die Teilnehmenden erhalten eine individuelle Betreuung durch einen Qualifizierungstrainer. Dieser unterstützt sie bei der Einarbeitung, der Kommunikation mit Kollegen und Vorgesetzten sowie bei der Bewältigung von Herausforderungen im Arbeitsalltag. - Integration in den Arbeitsmarkt:
Durch die Unterstützte Beschäftigung haben Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit, in regulären Betrieben zu arbeiten. Sie werden Teil des allgemeinen Arbeitsmarkts und können ihre Fähigkeiten und Talente einbringen. - Soziale Teilhabe:
Die Arbeit in einem Betrieb fördert die soziale Integration. Die Teilnehmenden haben die Chance, neue Kontakte zu knüpfen, Freundschaften zu schließen und sich als wertvolles Mitglied der Arbeitsgemeinschaft zu fühlen. - Stabilität und Selbstwertgefühl:
Ein Arbeitsvertrag gibt den Teilnehmenden Sicherheit und Stabilität. Die Erfahrung, gebraucht zu werden und einen Beitrag zu leisten, stärkt das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl. - Förderung der beruflichen Entwicklung:
Die Unterstützte Beschäftigung ermöglicht es den Teilnehmenden, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und neue Kompetenzen zu erwerben, um einen passenden Platz im Arbeitsleben zu finden.