Best Practice – Beschäftigung im Restaurant Pelzmühle
angestellt beim Anderen Leistungsanbieter Soziales Förderwerk e.V. (§60 SGB IX)
Dominik B. ist 28 Jahre alt und hat Anspruch darauf in einer Werkstatt für Behinderte Menschen zu arbeiten.
Da er aber lieber bei einem „richtigen Arbeitgeber“ mit „echten Kollegen“ arbeiten möchte, hatte er sich zusammen mit seinem Vater an das Soziale Förderwerk e.V. gewandt. Es ging darum einem Arbeitgeber zu finden, der bereit ist, Menschen mit Handicap in seinen Betrieb zu integrieren.
Dominik B. hatte den Wunsch in einer Spülküche eines Restaurants zu arbeiten. Hier hatte er schon einmal gute Erfahrungen gemacht. Nach einer zielgenauen Akquise waren alle notwendigen Formalitäten bald eingefädelt, sodass Dominik B. ab 01.04.2025 als Beschäftigter beim „Anderen Leistungsanbieter“ (§60 SGB IX), Soziales Förderwerk e.V., starten konnte.
Das Restaurant Pelzmühle in Chemnitz ist kooperierender Arbeitgeber und bietet die passende Beschäftigungsmöglichkeit. André Gruhle ist Geschäftsführer des Restaurants und ist sich sicher, dass seine Küchenchefs ihr neues Teammitglied gut im Blick behalten, um eine leistungsgerechte Beschäftigung zu gewährleisten. Bei den regelmäßigen Vorortterminen des Arbeitsbegleiters Mathias Fischer vom Sozialen Förderwerk e.V. gibt es Gelegenheit aktuelle Reglungsbedarfe zu klären, aber auch über die positive Entwicklung von Dominik B. zu staunen.
Wenn Dominik B. in „seiner Spülküche“ steht, spürt man, wie gern er hier tätig ist. Er ist dort der Herr aller benutzten Tassen, Teller, Gläser, Schüsseln und Bestecke aus den bis zu 265 Gäste fassenden Gasträumen. Hinzu kommen alle benutzten Arbeitsinstrumente aus der Küche, wie Kellen, Siebe, Töpfe, Behälter und Bleche. Alles landet in der Waschstrecke seiner Spülküche.
Dominik B. spült vor, sortiert in Spülkästen ein, bedient die Abwaschautomaten, trocknet das Besteck im Trocknungsautomaten und bringt zu guter Letzt alles wieder gesäubert an seinen richtigen Platz. Wenn sich Dominik B. mit den gesäuberten Küchenutensilien im laufenden Betrieb zwischen den arbeitenden Köchinnen und Köchen hindurchschlängelt, muss man einfach nur bewundern, wie er im dynamischen Küchenbetrieb seine Wege sucht und findet. Beim Personal ist der freundliche junge Mann längst „gut angekommen“ und seine Arbeitskraft eine wirkliche Hilfe.
Wenn bei aller Spülarbeit dann doch noch ein bisschen Zeit ist, füllt Dominik B. auch mal 70 Kilogramm gekochtes Rotkraut zum Vorrat in Edelstahlbehälter um. Dabei strahlt er dann, denn Dominik B. ist mit seiner Beschäftigung sehr glücklich.
Damit so etwas gelingen kann, braucht es konkrete Menschen, die bereit sind, sich auf eine gemeinsame Entwicklungsarbeit einzulassen, etwas zu wagen. Nur so können Förderrichtlinien und Gesetze zum Leben erweckt werden und eine vielfältige, lebendige und wertschätzende Gesellschaft gestalten.
